Legasthenie-Therapie

Was ist Legasthenie?

Unter Legasthenie versteht man eine deutlich beeinträchtigte Entwicklung der Lese- und Rechtschreibfertigkeiten. Die Intelligenz der betroffenen Kinder ist normal bis überdurchschnittlich, während die Lese-Rechtschreibfertigkeit erwartungswidrig unter dem Durchschnitt liegt.

Zur Entstehung einer Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Schwäche können vielfältige Ursachen beitragen: genetische oder neuronale Faktoren, Störung der basalen Funktionen wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprachentwicklung. In der Regel wirken verschiedene Faktoren zusammen.

Durch ständige Misserfolgserlebnisse stellen sich Frustration, Lernunlust, Versagensängste oder Verweigerung ein. Der Selbstwert und das Selbstvertrauen des Kindes leidet. Diese Situation belastet oft die ganze Familie.

Legasthenie-Therapie – unser Ansatz

Die Legasthenie-Therapie findet als Einzeltherapie statt. Voraussetzung ist ein fundiertes Wissen und Verständnis um die Lernausgangslage und psychosoziale Situation des Kindes. Grundlage der Legasthenie-Therapie bilden etablierte und gut evaluierte Trainingsprogramme für das Lesen und Schreiben, das Training der Phonologischen Bewusstheit, Hör- und Sprechübungen zur Lautdifferenzierung, sowie der Einsatz motivierender Spiel- und Übungsformen.

Rechtschreiben

Die Therapieplanung ist abhängig von den individuellen Kompetenzen des Kindes und orientiert sich am Entwicklungsprozess des Schriftspracherwerbs. Die zu vermittelnden Inhalte werden systematisch in individuell angepassten Stufen erlernt und gefestigt. Parallel dazu werden bereits gelernte Inhalte regelmäßig wiederholt und vertieft sowie Lern- und Kontrollstrategien vermittelt, die dem Kind zusätzliche Sicherheit geben.

Lesen

Ziel der Leseförderung ist die Steigerung der Lesegeschwindigkeit und Verbesserung der Lesegenauigkeit. Dies entlastet das Arbeitsgedächtnis, so dass mehr Ressourcen für die Sinnentnahme auf Satz- und Textebene zur Verfügung stehen. Nur wenn Lesen keinen mühevollen Prozess mehr darstellt, kann Lesefreude entstehen.

Die individuelle Förderung knüpft am Vorwissens des Schülers an, unterstützt ggf. eine fehlende Phonologische Bewusstheit nachzuentwickeln und die Lesefertigkeiten schrittweise aufzubauen. Auch der Leseförderung liegt eine klare Systematik zugrunde. Eine stabile Buchstaben-Laut-Zuordnung, das Zusammenlauten der Buchstaben zu Silben und Zusammensetzen von Silben zu Wörtern bilden die Grundlage der Leseförderung. Das Training zur automatischen direkten Worterkennung , Wortbestandteilen und Signalgruppen in Wörtern steigert die Lesegeschwindigkeit und reduziert Lesefehler.

Es ist einer der bewegensten Momente, wenn ein legasthenes Kind stolz erzählt, dass es sich zum ersten Mal in der Klasse gemeldet hat, um laut vorzulesen.

Gerne beraten wir Sie ausführlich.